Tanzmusik für Senioren

Die ehemalige Radiomoderatorin Verena Speck ist schon länger als «Musikmamsell» unterwegs. Nach der vorzeitigen Pensionierung kam sie an eine grosse Plattensammlung mit Unterhaltungsmusik aus früheren Zeiten. Man könnte doch mit diesen Melodien älteren Menschen eine Freude machen, dachte sie und gastierte fortan prompt, mit vollem Plattenkoffer und grossem Erfolg in Seniorenresidenzen.

Oft kam sie bei diesen Auftritten auch mit demenzkranken Menschen in Kontakt und merkte, dass gerade diese bei der vertrauten Musik richtig aufblühten, sogar Tanzschritte wagten. Die Idee des Tanzcafés war geboren!

Immer am zweiten Dienstag im Monat lädt Verena nun tanzfreudige ältere Menschen mit und ohne Demenz, mit ihren Familien und Freunden zum Tanz. Allerdings ausserhalb der Heime oder Pflegestationen, an einem unabhängigen neutralen Ort. So sitzen wir nun bei freiem Eintritt in Oerlikon im Restaurant Binzgarten. Während Verena hinter ihren Plattentellern noch LPs und CDs prüft, treffen bereits die ersten Gäste ein, begrüssen sich lebhaft und setzen sich an die dekorierten Tische. Um halb drei bereits erklingt der erste Wienerwalzer; beim «Margritliliedli» singen alle mit, der Saal ist voll, und bei Teddy Stauffer bewegen sich drei Damen einzeln und rhythmisch zu seiner Musik. Die thailändische Pflegerin führt vorsichtig ihre fragile, weisshaarige Anvertraute, die mit abwesendem Blick, aber frohem Lächeln, kleine Schritte macht.

Nicht alle hier sind dement, oft sind es Pensionierte, die sich alleine fühlen, glücklich sind, Gesellschaft zu haben, sich austauschen zu können und sogar mehr oder weniger moderat das Tanzbein zu schwingen. Ich gratuliere der «Musikmamsell» von Herzen zu ihrem Herz für die Alten und wünsche dem Tanzcafé weiterhin viel Erfolg.

Bericht aus dem Tagblatt Zürich, vom Mittwoch, 11. Mai 2016 | www.tagblattzuerich.ch

Buch 1: En Augeblick bitte! (Vergriffen)

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit

Elisabeth Schnell
En Augeblick bitte!
Kolumnen aus dem Alltag
96 Seiten, gebunden,
mit 12 Illustrationen von Cornelia Ziegler

CHF 27.–
ISBN 978-3-907041-43-7

Bestellen: Das Buch ist leider ausverkauft.
Auf Wunsch wird das Buch von Elisabeth Schnell persönlich signiert. Bitte bei der Bestellung erwähnen.

Es sind kleine Dinge, über die Elisabeth Schnell schreibt. Die Joghurtvielfalt im Supermarkt, lärmende Laubsauger, die Kuh im Souvenirgeschäft – Dinge, denen man normalerweise keine Aufmerksamkeit schenkt. Doch Schnell nimmt sich die Zeit, macht sich Gedanken über solch scheinbar nebensächliche Begebenheiten und schreibt sie mit viel Witz und Charme nieder.

Seit 2003 ist Elisabeth Schnell als Kolumnistin für das «Tagblatt der Stadt Zürich» tätig. Regelmässig schreibt sie über ihr tägliches Leben und belichtet dabei jene Momente, welche man sonst gerne als unwichtig abstempeln würde. Aus der Sichtweise der älteren, aufgeweckten Dame wird jede der 42 gesammelten Kolumnen zum humorvollen Abenteuer, ihre Erinnerungen an «gute, alte Zeiten» lassen den Leser zurückblicken und regen zu eigenen Gedanken über die modernen Umgangsformen an.

Wenn ich ihre Kolumnen lese,
höre ich Elisabeth Schnell immer
sprechen, und es ist mir, als
spräche sie zu mir.

Franz Hohler

Die kurzen Geschichten sind
geprägt von feinem, gescheitem
Witz. Einfach typisch
Elisabeth Schnell!

Erich Vock

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